SPD Emmendingen

Vorstandsmitglieder berichten: Neue Herausforderungen durch Digitalisierung

Veröffentlicht am 16.12.2020 in Ortsverein

Foto: Hp Hauke

Stephanie Schick ist Schulleiterin einer Gesamtschule und stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Emmendingen. Die promovierte Pädagogin berichtete in der Videokonferenz des SPD-Ortsvereins Emmendingen zum Thema „Digitalisierung – neue Herausforderungen für Schulen“ über ihre Erfahrungen mit Medien im Unterricht im Allgemeinen und zu Zeiten von Corona im Speziellen.

„Digitalisierung bedeutet einen Paradigmenwechsel in der pädagogischen Arbeit durch Verlust des schulischen Informationsmonopols und der wachsenden Bedeutung von Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Problemlösungskompetenz, Kreativität, Kommunikation um nur einige zu nennen“, so Schick. Dieser Paradigmenwechsel stünde schon lange an, habe jedoch durch die Coronapandemie eine bisher nicht dagewesene Dringlichkeit erhalten. Ihr Kollegium sei auf den abfahrenden Zug der Digitalisierung noch aufgesprungen, aber sie kenne Kollegien, die immer noch am Bahnsteig stünden und auf den nächsten, übernächsten und überübernächsten Zug warten würden.

Schick führte aus, dass Schule aktuell vor einem Leitmedienwechsel steht: das Buch wird immer mehr vom Computer abgelöst. Dabei hat das Buch nach wie vor seine Berechtigung im Lehr- und Lernprozess, aber seine Funktion muss sich und wird sich ändern angesichts der Tatsache, dass sich der Zeitraum, in dem sich das Wissen der Menschheit verdoppelt, immer kürzer wird: 1950 waren es 50 Jahre, 1980 sieben Jahre, 2010 knapp vier Jahre und Experten schätzen, dass sich das Wissen im Jahr 2020 innerhalb von nur 73 Tagen verdoppeln wird. Bis neue wissenschaftliche Erkenntnisse Eingang in Schulbücher finden kann es aber bis zu 20 Jahre dauern, nicht nur weil die Änderungen von Kultusbehörde und Verlagen geprüft werden, sondern weil Schulbücher im Schnitt ca. 10 Jahre benutzt werden, da eine jährliche Neuanschaffung aller Bücher wirtschaftlich nicht darstellbar ist.

Argumente gegen die Nutzung von Computern beim Lernen kommen nicht nur von Unterrichtenden, sondern auch von Eltern. Neben nicht funktionierender Technik sind die Hauptargumente vor allem die mangelnde und nicht in allen Haushalten vorhandene Ausstattung und die von vielen Pädagogen und Eltern als übermäßig beurteilte private Mediennutzung der Kinder und Jugendlichen. Doch Stephanie Schick berichtet, dass ihr Kollegium inzwischen den Computer als Werkzeug verstehen und nutzen würde, welches wie Schulbuch, Foto und jedes andere Medium dann zum Einsatz komme, wenn es pädagogisch begründet und unterrichtlich sinnvoll ist. Wie der Computer im Unterricht genutzt werde, wird von den Unterrichtenden vorgegeben und Lernende erfahren durch die klaren Vorgaben Medien als hilfreiche Lernwerkzeuge. Mediale Lernwerkzeuge sind an der Schule von Stephanie Schick inzwischen auch Handys, die von den Lernenden zur Bearbeitung von Unterrichtsthemen genutzt werden dürfen.

In der lebhaften Diskussion wurde vor allem bemängelt, dass die Vorgaben des Kultusministeriums zum digitalen Unterricht gerade während der Coronapandemie selten bis gar nicht den Möglichkeiten und Erfordernissen der Schule vor Ort gerecht werden. Hier müsse den Schulen und Kommunen mehr Spielräume für kreative und zielführende individuelle Lösungen eingeräumt werden, so die Forderung aus der Runde.

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