Foto: Klaus Fehrenbach
Was die AfD will, gaben Ralf Wolter und Band dem zahlreich erschienenen Publikum auf die Ohren: Ralf Wolter "befreite" beliebte Musikstücke von "ausländischen" Einflüssen. Was dann noch von den Ohrwürmern übrig blieb, konnte man live im Haus Leonhardt erleben.
SPD-Vorsitzender Hanspeter Hauke führte in seiner Anmoderation der Veranstaltung in das Thema ein. Was Identitäre und AfD in Protsdam mit "Remigration" gefordert haben, soll musikalisch umgesetzt werden. "Alle Menschen mit nicht-deutschen Wurzeln aus unserem Land zu vertreiben, ist ein Verbrechen gegen Menschenrechte und die Menschlichkeit", so Hauke. "Remigration ist keine Option", rief er unter dem Beifall der Anwesenden.
Ralf Wolter hatte aus bekannten Melodien und Stücken "ausländische" Einflüsse aus der Musik eliminiert. Hier zeigte sich seine musikalische Professioinalität und sein künstlerisches Genie. Die begnadeten Musiker Raphael Gottlieb und Monika Martin spielten humorvoll und überzeugend zunächst gewohnt vertraut, am Ende dann bis zum Schwachsinn verstümmelt. Es war zum Lachen, welche kulrurelle Armut "Remigration" uns bescheren würde. Das wurde allen im Laufe des Konzerts klar. Und Marion hätte gar nicht auftreten dürfen, da sie in Lyon geboren wurde. Auch ihre Instrumente hätten nicht zum Einsatz kommen dürfen, da ausländischer Herkunft. Raphael zeigt sich zunächst überzeugt, dass er seine Gitarre weiter spiele könne. Doch auch sie wäre der "Remigration" zum Opfer gefallen. Und Ralf Wolter am Klavier stand plötzlich ohne Instrument da.
Lustig waren die "eingedeutschten" Texte. Raphael Gottlieb sang zunächst auf "deutsch-englisch" mit hartem "s" statt weichem "th". Schon das brachte das Publikum zum Lachen. Doch als danach auch der englische Text "deutsch" wurde, gab es kein Halten mehr. In Raphael ist in der Tat ein Standup Comedian verloren gegangen.
Mit Lena Ruetz und David Fechner waren zwei Moderatoren an den Mikrofonen, die in ihren Erläuterungen zwischen den Stücken musikwissenschaftlich fundiert und am nachfolgenden Beispiel leicht nachvollziehbar immer wieder die Hintergründe beleuchteten. Durch ihre Informationen bekam die Musik die Bedeutung und es wurde klar, was für ein Verbrechen an unserer Kultur Remigationspolitik wäre.
In seinen Abschlussworten dankte Hanspeter Hauke ganz herzlich den Musikern, die spontan zugesagt hatten, bei dem Experiment "Remigrationsmusik" mitzumachen. Dass sie geniale Musiker sind, konnte man hören, dass sie sich für eine tolerante Gesellschaft engagieren, konnte man erleben. Der Beifall des hoch zufriedenen Publikums fiel verdientermaßen lang und intensiv aus. Ein rundum gelungenes Konzert mit einer klaren Botschaft gegen Remigration..