SPD Emmendingen

Demo gegen Fessenheim

Veröffentlicht am 09.12.2012 in Ortsverein

SPD Emmendingen gemeinsam mit SPD Breisach gegen Fessenheim.

Rede von Hanspeter Hauke, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Emmendingen, bei der Montags-Demo gegen Fessenheim des SPD-Ortsvereins Breisach am 26. November 2012.

Es gilt das gesprochene Wort. Liebe Freunde, Genossinnen und Genossen, meine sehr verehrten Damen und Herren, lieber Gustav, ganz herzlichen Dank an den SPD-Ortsverein Breisach, der heute zum 84. Mal Montagsdemos gegen Kernkraft und gegen das KKW Fessenheim durchführt. Eine Leistung und Ausdauer, die großen Respekt und Anerkennung verdient und die baldigen Erfolg verdient hat. Der SPD-Ortsverein Emmendingen hat von September 2010 bis August 2011 über 30 Mal Montags-Demos gegen den Ausstieg aus dem Ausstieg auf dem Marktplatz in Emmendingen organisiert. Parteienübergreifend waren alle, denen Strom aus Kernkraft nicht geheuer ist, aufgerufen, ihre Meinung zu sagen. Viele Redner aus den unterschiedlichsten Bereichen und Parteien kamen und standen öffentlich zu ihrer Ablehnung der Kernkraft. Redner wie Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Nils Schmid, Wirtschafts- und Finanzminister, die Landtagsabgeordneten Alexander Schoch von den Grünen und Sabine Wölfle von der SPD, Vertreter der Kirchen, Mika Kumazaki aus der Gegend von Fukushima, Nikolaus von Gayling, FDP und viele, viele mehr! Alle Parteien haben sich zu Wort gemeldet, außer Vertretern der CDU! Empörend ist, dass uns immer wieder eingeredet werden sollte, dass Atomstrom so billig und umweltverträglich sei. Das ist eine Lüge! Denn dieser Strompreis wird auch heut noch künstlich schön gerechnet! Denn weder sind die Kosten der Lagerung und Entsorgung der Brennelemente berücksichtigt noch die Kosten des Rückbaus der Kraftwerke noch die möglichen Kosten eines möglichen GAUs! Durch AKWs verursachte Schäden sind nicht einmal versicherbar im „worst case“ mit Schäden in Höhe von € 5.000 Milliarden, was einer jährlichen Versicherungsprämie von ca. € 2,5 Milliarden entspräche. Die Zahlen stammen vom Deutschen Bundestag aus dem Jahr 2012. Das bedeutet: Die Gewinne in Höhe von € 1.000 000 TÄGLICH verbleiben bei den Stromerzeugern, im Schadensfall jedoch muss jeder einzelne nicht nur mit seiner Gesundheit und dem Verlust des Arbeitsplatzes und seinem bisher erarbeiteten Wohlstand rechnen, sondern die Folgekosten werden vom Staat, also vom Steuerzahler zu übernehmen sein, da die Betreiber hierzu nicht in der Lage sein werden. Das Beispiel Tepco und die Finanzierungshilfe durch die japanische Regierung mögen hier als Beleg dienen. Die Menschen sind jedoch schutzlos und werden auf ihren Schäden sitzen bleiben, bis hin zur Vernichtung der Existenz. Die Behandlung der gesundheitlichen Folgen der Menschen wiederum müssen dann von den Krankenkassen übernommen. Auch hier bezahlt die Solidargemeinschaft! Und jeder einzelne durch erhöhte Krankenkassenbeiträge! Wie kann dann von einer sicheren Technologie gesprochen werden? Die Sicherheit von Großanlagen hat zwei Aspekte: 1. Die Beherrschbarkeit der Technik 2. Der menschliche Faktor Selbst wenn die Technik 100% idiotensicher wäre, ist und birgt der Faktor „Mensch“ ein hohes Unsicherheitspotenzial: 1. Sind Menschen von Natur aus nicht ohne Fehler, selbst wenn sie nach besten Kräften so sorgfältig wie möglich arbeiten; 2. Sind die Beweggründe für menschliches Tun nicht immer am Gemeinwohl orientiert. Eigeninteressen lassen Menschen ein höheres Risiko eingehen solange die persönliche Nutzen-Risiko Analyse zu einem positiven Ergebnis kommt. Und diese Analyse wägt oft ab zwischen persönlicher Gewinnmaximierung und der Wahrscheinlichkeit, dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Eine Orientierung an der Gefährdung der Allgemeinheit wird findet nicht statt. 3. Tendenziell neigt der Mensch darüber hinaus dazu, die eigenen Vorteile zu überschätzen. Und je höher die eigenen Vorteile eingeschätzt werden umso geringer werden die möglichen negativen Auswirkungen gesehen nach dem Motto: „Es wird schon gut gehen!“ Verständnis haben wir für die Menschen in Fessenheim, die einen sicheren Arbeitsplatz im Kernkraftwerk gefunden haben. Doch auch nach der Abschaltung wird es hier Arbeitsplätze geben! Denn das Werk muss abgebaut werden. Und hierfür bedarf es der Erfahrung und des know-how der Menschen, die hier viele Jahre gearbeitet haben. Und dann muss es gelingen, neue Möglichkeiten zu schaffen und den Menschen eine andere berufliche Zukunft zu geben. Es darf keine Alltagstechnologie geben, die Schäden in einem unvorstellbaren Ausmaß für eine unvorstellbare hohe Anzahl von Menschen für eine unvorstellbar lange Zeit verursachen kann. Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass Fessenheim nicht erst 2016 angeschaltet wird. Und lasst uns dafür kämpfen, dass es abgeschaltet wird, dass es so schnell wie möglich abgeschaltet wird und dass alle AKWs abgeschaltet werden!“ Weitere Infos

Artikel: H. Hauke

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